1. Wissenschaftlicher Standort der Betriebswirtschaftslehre 1.1 Grundlagen e Betriebswirtschaftslehre ist eine selbständige wirtschaftswissenschaftliche Dis- iplin". Mit dieser einleitenden Feststellung eröffnete Günter Wöhe die erste Auflage seiner Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre die im Jahr 1960 schienen ist. Dass die Betriebswirtschaftslehre eine selbständige wirtschaftswissen- schaftliche Disziplin ist, wird inzwischen von all jenen Fachvertretern bestritten, die in der Betriebswirtschaftslehre eine sozialwissenschaftliche Teildisziplin sehen. In der Ära Gutenberg also etwa vom Beginn der fünfziger bis zum Ende der sech ziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, gab es bezüglich der wissenschaftlichen Standortbeschreibung der deutschen Betriebswirtschaftslehre einen Grundkonsens: Das Theoriegebäude der Betriebswirtschaftslehre stand auf einem festgefügten wirt schaftstheoretischen Fundament, wie es die neoklassische Volkswirtschaftslehre dem Modell des Homo oeconomicus entwickelt hatte. Der Homo oeconomicus, eine Kunstfigur, die streng rational handelt und die dabei ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedacht ist, beherrschte die Szene der betriebswirtschaftlichen Modelltheorie. Die Spaltung der Betriebswirtschaftslehre in eine wirtschaftstheoretisch fundierte Disziplin einerseits und eine verhaltenswissenschaftlich orientierte Fachinterpretation andererseits vollzog sich um das Jahr 1970 und entzündete sich an den Verhaltensannahmen, die für das Handeln der Wirtschaftssubjekte maßgeblich sind. Edmund Heinen wurde um Avantgardisten der verhaltenswissenschaftlichen Öffnung des Faches. Mit seiner entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre entlässt lerl den ,homo oeco- nomicus' der klassischen Mikroökonomie in das Reich der Fabel. Der Zwiespalt zwischen einer Betriebswirtschaftslehre, die, von marktwirtschaftli- nem Willen getragen, auf der Wirtschaftstheorie aufbaut, und einer Managementleh- re, die an die ethisch-soziale Verantwortung der Unternehmensführung appelliert und unter die Fittiche einer allumfassenden Verhaltens- bzw. Sozialwissenschaft schlüpfen lässt sich an folgenden Unterscheidungsmerkmalen festmachen:
1. Scientific Location of Business Administration 1.1 Fundamentals of Business Administration is an Independent Economical Discipline. "With this introductory statement, Günter Wöhe opened the first edition of his Introduction to General Business Administration, which appeared in 1960. That business administration is an independent economic science In the Gutenberg era, ie from the beginning of the fifties to the end of the sixties of the last century, there was a discussion of the scientific description of the location of German business administration a basic consensus: The theory building of the business administration stood on a firmly established economical-theoretical foundation, as it the neoclassical economics the model d it had developed homo oeconomicus. The Homo oeconomicus, a figure of art that acts strictly rationally and which is exclusively concerned with its own advantage, dominated the scene of business model theory. The division of business administration into a discipline founded in economic theory on the one hand, and a behavioral science-oriented specialist interpretation on the other hand, took place around the year 1970 and ignited the behavioral assumptions that are decisive for the actions of economic agents. Edmund Heinen became avant-gardists of the behavioral scientific opening of the subject. With his decision-oriented business administration, lerl lays the 'homo economicus' of classical microeconomics into the realm of fable. The dilemma between a business administration based on economic theory based on the market economy and a management school that appeals to the ethical-social responsibility of corporate management and that can slip under the wings of an all-embracing behavioral or social science identify the following distinguishing features:
